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Die Schröpfkopftherapie stellt ein ausleitendes Verfahren dar. Das Ansaugen der Haut, einst mit dem Mund oder einem Kuhhorn, ist wahrscheinlich älter als der Aderlass oder die Blutegel-Therapie und führt als Methode zur Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme in die prähistorische Zeit des Menschen zurück. Im klassischen Griechenland war das Schröpfen so geschätzt, dass die Schröpfglocke zum Emblem des Arztes wurde. Unter Schröpfen versteht man eine örtliche Blutableitung, indem durch eine luftleer gemachte Glocke aus Glas oder Gummi, dem sogenannten Schröpfkopf, das Blut in die Haut gesogen wird. Hier unterscheidet man das blutige Verfahren vom unblutigen oder trockenen Schröpfen.

Die Schröpfzonen fallen beim Abtasten, besonders am Rücken, als Erhebungen, Härten oder sulzige Eindellungen auf, sind als eine Art Hilferuf gestörter Organe zu verstehen und entstehen, wenn beispielsweise ein Gelenk blockiert ist, sich ein krankhafter Herd gebildet hat oder die Seele, die Psyche belastet ist (psychosomatische Beschwerden). Die Aufsetzstellen der Schröpfköpfe liegen auf den Meridianen oder den Headschen Zonen. Diese sind über vegetative Nervenbahnen mit genau zugeordneten inneren Organen verbunden (Reflexzonen) und regen dort den Stoffwechsel an. Prinzipiell wird zwischen heißen und kalten Gelosen unterschieden.

Unblutiges oder Trockenes Schröpfen
Die Schröpfköpfe sind verschieden große Glasglocken. Sie werden erwärmt und mit der Öffnung auf die Haut aufgesetzt. Beim Abkühlen der Schröpfköpfe entsteht ein Vakuum und ein Unterdruck, der die Hautpartie unterhalb der Glasglocke in den Schröpfkopf wölbt. Die Haut wird dort stark durchblutet und verfärbt sich bläulich-rot. Diesen Vorgang nennt man das unblutige oder trockene Schröpfen. Dieses fördert die Durchblutung an Hautbezirken, die fühlbar kalt, blass oder sehr druckempfindlich sind. Diese Schröpfmethode wirkt krampflösend und stärkt die inneren Hohlorgane. Sie kann als klassisches trockenes Schröpfen mittels stehender Gläser, als Saugglocken-Massage, als petechiale Saugmassage oder als chinesische Münzmassage durchgeführt werden. Bei der Saugglockenmassage wird die angesaugte Hautwölbung über die gesamte Behandlungsfläche gezogen, bei der Chinesischen Münzmassage wird mit dem Rand eines Schröpfkopfes - anstelle des harten Randes einer Münze - über die zu behandelnde Reflexzone gestrichen.

Blutiges Schröpfen
Vor dem Aufsetzen des Schröpfkopfes wird die Haut angeritzt mittels einer Blutlanzette oder eines Stichels, z.B. eines Schnäppers, der aus vielen kleinen Messerchen besteht und die Haut drei bis vier Millimeter einritzt. Die angelegte Glasglocke füllt sich dann durch den Unterdruck mit Blut und wird etwa fünf bis zehn Minuten später vorsichtig abgenommen. Das blutige Schröpfen wirkt entstauend, auflösend und harmonisierend in den heißen Arealen mit lokaler Blutfülle. Ähnlich wie bei der Akupunktur wird eine Energiebalance angestrebt. Bei akuten Hautentzündungen und allergischen Hauterkrankungen kann das Schröpfen nicht angewendet werden.

Indikationen für das Schröpfen sind Schmerzen im Nacken, Rücken, Hüftgelenk, Wirbelsäule, rheumatische Erkrankungen, Osteoporose, schmerzhaft verspannte Muskulatur, Narbennachbehandlung, Steigerung der Hautdurchblutung, chron. Halsentzündung, Asthma, Bronchialinfekte, funktionelle Herzbeschwerden, niedriger Blutdruck, ständige Müdigkeit, chronischer Schwächezustand, funktionelle Magen-Darm-Beschwerden oder Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane.

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