Im 19. Jahrhundert verbreitete Jenner in England nicht nur die Kuhpocken von Tieren auf Menschen. Er machte sich seinerzeit auch keine Gedanken über eine Ausbreitung von Infektionskrankheiten von Mensch zu Mensch. Damals wurden noch Taschenmesser verwendet, um das Pockensekret unter die Häute der Menschen zu bringen. Sogar über die Muttermilch infizirten sich Kinder. Es war früher üblich, Säuglinge von Ammen stillen zu lassen, falls die Milch der leiblichen Mutter nicht ausreichte oder diese gar nicht stillen konnte. Lange Zeit waren diese Dinge im Verborgenen, da der Vakzinator seinen Impfstoff hauptsächlich an Waisenkindern ausprobierte und an Sträflingen. Um diese gesellschaftlichen Außenseiter kümmerte sich keiner. Auch ungeborene Kinder wurden infiziert und tot geboren. Jenner opferte seinen eigenen 10monatigen Sohn, der schwer erkrankte, schwachsinnig wurde und im 21. Lebensjahr verstarb.
Man weiß heute, dass die Ausrottung der Pocken nicht auf der Impfung beruht sondern auf verbesserten hygienischen Verhältnissen. Trotzdem herrschte fast 200 Jahre Impfpflicht!
Eine Impfpflicht kann aber jederzeit wieder eingeführt werden.
Laut Infektionsschutzgesetz kann jederzeit das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit (Art 2, Abs. 2, Satz 1 GG) außer Kraft gesetzt werden.
Falls eine Epidemie ausbricht, kann eine Zwangsimpfung jederzeit wieder eingeführt werden (§ 19, Abs. 6 IFSG).
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Impfungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden müssen (§ 20, Abs 2 IFSG).
Die STIKO nimmt so Einfluss auf die gesetzlichen Krankenkasen und die Pharmaindustrie.
Mitglieder der STIKO dürfen gleichzeitig in pharmazeutischen Unternehmen tätig werden und in Organisationen, welche von der Indurstrie unterstützt weden.
Interessenskonflikte sind vorprogrammiert.
Insgesamt ist dieses Thema ein sehr heikles und man muss es individuell betrachten.
Jeder Patient ist ein mündiger Bürger und sollte demnach selbst entscheiden (nach ausführlicher Beratung durch den Arzt), welche Impfungen er für sich als wichtig und sinnvoll erachtet. Jeder geimpfte Mensch schützt als Herdentier indirekt die Ungeimpften.
Über eines muss man sich jedoch im Klaren sein: wer nein sagt zur Impfung, sagt gleichzeitig ja zur jeweils entsprechenden Erkrankung.
Impfungen sind auch nicht alle gleich wirksam und effizient.
Es gibt Erkrankungen, welche nicht routinemäßig erkannt werden, weil sie so selten sind: z. B. Diphtherie und Tetanus. Diese werden nicht durch Bakterien selbst ausgelöst, so dass man wirkungsvoll mit Antibiotika arbeiten könnte, sondern sie werden durch Bakteriengifte hervorgerufen. Wenn die Krankheit erst einmal ausgebrochen ist, gibt es keine Rettung mehr. - Also vielleicht ein Grund, mal über diese Impfungen nachzudenken.
Es gibt homöopathische Medikamente, welche z. B. bei Tetanus hilfreich sein sollen. Ich kenne jedoch niemanden, der sie nachweislich erfolgreich bei dieser Erkrankung eingesetzt hat! Eine Impfprophylaxe ist mit Homöopathika N I C H T möglich! (Das ergibt sich logischerweise aus der Definition zur Klassischen Homöopathie).
Ähnlich verhält es sich mit der Kinderlähmung. Bei uns quasi ausgerottet aber in Indien, Pakistan und Afrika nach wie vor ein Thema wegen teilweise katastrophaler hygienischer Verhältnisse: unsauberes Trinkwasser. Auch hier profitieren die Ungeimpften in Deutschland vom sogenannten Herdenschutz der Geimpften.
Auch die gefährliche bakterielle Kehlkopfentzündung bei Kleinkindern wurde durch die HIB- (Hämophilus influencae B Virus-) Impfung zum Glück selten. - Sehr zur Freude der Dienst habenden Notärzte!
Eine ausführliche Impfberatung sollte jeder individuellen Entscheidung vorausgehen.